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Übergewicht (Adipositas)

Übergewicht

Als Übergewicht ist ein zu hohes Körpergewicht mit einem sog. BMI von 25 bis 30 festgelegt.

 

Bei einem BMI von 26 bis 29, also bei „einfachem Übergewicht“ ist die Lebenserwartung sogar leicht verlängert, es sei denn, weitere Risikofaktoren wie Stoffwechselkrankheiten bestehen gleichzeitig. Bei Menschen über 45 Jahren ist das Wohlfühlgewicht mit der höchsten Lebenserwartung bei einem BMI von 26 bis 28.

 

 

Adipositas

Als Adipositas (krankhaftes Übergewicht, Fettleibigkeit, Fettsucht) ist ein zu hohes Körpergewicht mit einem sog. BMI von über 30 definiert.

 

Besonders bei gleichzeitig besehendem Diabetes, ungünstiger Fettverteilung in Apfelform und Bewegungsarmut ist statistisch die Lebenserwartung um 2 bis 4 Jahre verkürzt, bei einem BMI über 40 sogar um 8 bis 10 Jahre.

 

BMI

 

Der Body-Mass-Index (BMI)

 

Der BMI ist definiert als das Gewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Größe in Meter.

 

10 bis 20         Untergewicht 

            60 kg / 1,75 m x 1,75 m = 19

 

20 bis 25         Normalgewicht 

            75 kg / 1,75 m x 1,75 m = 24

 

25 bis 30         Übergewicht 

            90 kg / 1,75 m x 1,75 m = 29

 

30 bis 40         Adipositas

            100 kg / 1,75 m x 1,75 m = 32

 

Über 40          Extreme Adipositas

            125 kg / 1,75 m x 1,75 m = 41

 



Beschwerden bei Übergewicht

Obwohl die meisten Übergewichtigen keine Beschwerden haben, treten Symptome eher auf, je stärker das Übergewicht ist. Dazu zählen:

  • Gelenk- und Rückenbeschwerden
  • An „Haut-auf-Haut“-Stellen treten entzündete Hautfalten auf, meist begünstigt der „gefangene Schweiß“ Pilzinfektionen
  • Luftnot und Kurzatmigkeit beim Treppensteigen oder kleinen Belastungen
  • Verstärktes Schwitzen mit Pilzneigung auf der Haut
  • Atem-Aussetzer im Schlaf (Schlafapnoe)
  • Psychische Probleme meist als Depressionen

 

Medikamente und Nikotin können Übergewicht fördern

Einige Medikamente führen zu einer teils starken Gewichtszunahme wie z. B. trizyklische Antidepressiva, Cortisonpräparate (wenn diese geschluckt oder gespritzt werden, z.B. bei Heuschnupfen), Östrogene, Beta-Blocker, Lithium und andere Psychopharmaka. Auch die zur Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzten Sulfonylharnstoffe können oft Übergewicht verstärken.

 

Ein Nikotinentzug nach jahrelangem Rauchen kann Übergewicht bewirken oder verstärken. Meist nimmt bei 80 % der Entwöhnten das Gewicht um etwa 2 kg zu – bei 15 % aber sogar um über 10 kg.


Folgeerkrankungen bei Übergewicht

Übergewicht stellt eine mechanische Überbeanspruchung dar. Außerdem ist Übergewicht oft mit krankhaften Stoffwechselveränderungen verbunden. Daher sind häufige Folgen des Übergewichts

  • Das sog. Metabolische Syndrom ist eine Stoffwechselerkrankung mit Diabetes (erhöhtem Blutzucker), erhöhten Fettwerten (Triglyceride) bei erniedrigtem „gutem HDL-Cholesterin“ und hohem Blutdruck. Es droht langfristig Herzinfarkt, Herzschwäche oder gar Schlaganfall.
  • Übergewicht macht oft Probleme der Blutgefäße wie Krankheiten der Arteriosklerose und koronare Herzerkrankung (Herzenge, Angina pectoris), die zu Herzvergrößerung mit Herzschwäche bei kleinster Belastung führen können.
  • Pro 10 kg Übergewicht kann der obere Blutdruck deutlich steigen, aber sich bei Gewichtsabnahme auch wieder normalisieren.
  • Durch die fettbedingte Einengung des Bauchraumes entsteht oft das sog. Schlaf-Apnoe-Syndrom, also Atemaussetzer bei Nacht mit chronischer Müdigkeit, Bluthochdruck und Gefahr von plötzlichem Herztod. Bei älteren Patienten kann die Pflegebedürftigkeit viele Jahre vorher eintreffen als sonst.
  • Übergewichtige haben vermehrt Depressionen, auch weil sie durch ihre eingeschränkte Beweglichkeit eher von einer sozialen Ausgrenzung betroffen sind.
  • Die Neigung zu Gicht und Gallensteinen ist deutliche erhöht, was zu Gelenkbeschwerden (Gichtanfall am großen Zeh), vorzeitiger Arthrose in den großen Gelenken (Knie) und auch zu Nierensteinen mit Nierenkoliken führen kann.
  • Die Neigung zu Leberzirrhose (Leber-Vernarbung) ist größer.
  • Sie neigen eher zu Sodbrennen (Refluxkrankheit), d.h. zum Hochsteigen von Magensäure.
  • Statistisch ist das Risiko bei Männern für Darm- und Prostatakrebs, bei Frauen für Gebärmutter- und Brustkrebs erhöht.
  • Die Gefahr von Beinvenenthrombosen durch einen schlechteren Rückfluss des Blutes aus den Beinvenen ist besonders bei längeren Reisen zu beachten und ggfs. vorbeugende Blutverdünnungsmedikamente einzunehmen.

Es gibt also viele Gründe, etwas gegen sein Übergewicht zu tun.